|
blue, 29. September 2003 um 18:50:03 MESZ
Im Kontext der kubanischen Revolution und der Guerilla–Bewegung, dem Scheitern der entwicklungspolitischen Konzepte der ersten Entwicklungsdekade und des sozialistischen Weges entstand Ende der 1960ern die von den römisch–katholischen aber auch protestantischen Geistlichen und Gemeinden in Mittel– und Südamerika getragene Theologie der Befreiung, als deren prominenteste Vertreter der peruanische Priester Gustavo Gutiérrez und der brasilianische Pädagoge Paulo Freire gelten. Die Vertreter dieser politischen Theologie machten die Unterdrückung der Peripherie durch die kapitalistischen Machtzentren und der mit ihnen einen engen Kontakt pflegenden Machtzentren und Eliten der so genannten Dritten Welt zum Ausgangspunkt ihrer politischen Reflektion. Dieser stellten sie die Forderung von Befreiung von Armut, Unterdrückung und Abhängigkeit (span. dependencia) der Peripherie gegenüber. Angesichts der Zunahme der repressiven Militärregime im Laufe der 1970er wurde von ihnen der Begriff der institutionellen Gewalt geprägt, um auf die Gewalt in dauerhaften Abhängigkeits– und Unterwerfungsverhältnissen aufmerksam zu machen und den Hoheits– und Gehorsamsanspruch des Staates für einer Analyse der Gewalt zugänglich zu machen (Prien 1987: 273ff; Waldmann 1995: 430f; Nuscheler 1995: 43ff).
Martina Kamp, Sammlung zur Gewalt, 2003
theory ++
|
|
|
Online for 8182 days Last update: 26.05.04, 12:03
Willkommen
Youre not logged in ... Login
Menü
|