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Montag, 20. Oktober 2003
blue, 20. Oktober 2003 um 17:43:44 MESZ
Kriegsziel verfehlt "Warschau, 16.10.2003, NEWSWEEK POLSKA, poln. Wir verlieren den Wettbewerb im Irak. Die großen Aufträge für den Wiederaufbau des Iraks sollten eine Belohnung für die Teilnahme Polens am Kampf gegen Diktator Saddam Hussein sein. Bisher jedoch haben sich die polnischen Hoffungen als Luftschlösser erwiesen. Das Stahlwerk in der Nähe von Al Basra, die Zuckerfabrik in Mosul, viele Staudämme, mehrere Kilometer Verkehrsstraßen und Autobahnen erinnern an polnische Firmen, die in den siebziger und achtziger Jahren mehrere Bauprojekte im Irak fertig gestellt haben. Der Wert des Handels zwischen Polen und dem Irak betrug damals 250 Millionen Dollar. (...) Jetzt erinnert sich jedoch niemand mehr daran. Die Iraker haben seit 15 Jahren keinen polnischen Ingenieur oder Bauarbeiter mehr gesehen und sehr wahrscheinlich werden sie auch keinen mehr zu sehen bekommen. Es sollte aber ganz anders werden. Für die bedingungslose Unterstützung der amerikanischen Irakpolitik und für den direkten Kampfeinsatz polnischer Soldaten im Krieg sollte es eine indirekte Belohung geben, d. h. große Aufträge für unsere Firmen, die über mehrere Millionen Dollar betragen sollten. Die Bürger Polens, die an dem Sinn der Teilnahme Polens an diesem Krieg zweifelten, wurden von der Regierung mit der Hoffnung getröstet, dass nach diesem Krieg polnische Ingenieure die Straßen und Krankenhäuser im Irak wiederaufbauen werden. „Das Fernziel Polens ist ein direkter Zugang zum Erdöl“, verkündete noch im Sommer Wlodzimierz Cimoszewicz, der Außenminister Polens. Wir wurden leider schnell von den Wolken wieder auf die Erde geholt. Keiner polnischen Firma gelang es bisher, einen Auftrag für den Handel mit irakischem Öl oder für den Wiederaufbau zu bekommen. Das Erdöl von Basra wird vom britischen Konzern Shell verkauft, obwohl die Firma Rafineria Gdanska sich sehr gerne an diesem Geschäft beteiligt hätte. Größere Chancen auf Profit haben zur Zeit Länder, die die amerikanische Politik gegenüber dem Irak öffentlich kritisierten, z. B. die Türkei und Russland. Allein für das Versprechen, eigene Soldaten in den Irak zu entsenden, bekommt die Türkei 8,5 Milliarden Dollar an Unterstützung. Auf den Ölfeldern in West-Kurnah sind schon Vertreter der russischen Firma Lukoil präsent. Die Polen, die seit September das Oberkommando über eine internationale Division in einer der fünf Zonen im Irak haben, könnten zu den größten Verlierern des Irak-Krieges gehören. „Die Bedingungen der polnischen Mission im Irak sollten von unserer Regierung im Vorfeld ausgehandelt werden. So sind andere Länder vorgegangen“, sagt Radek Sikorski, Direktor der Firma New Atlantic Initiative in Washington und fügt hinzu: “Jede Marktfrau weiß doch genau, dass man sich über den Preis vor dem Einpacken der Ware einigen muss“. Es gab vieles zu gewinnen, weil im Irak fast alles saniert werden muss. Die Amerikaner wissen Bescheid, dass in diesem Land solange keine Ruhe herrschen wird, solange normale Lebensbedingungen für die Iraker nicht wiederhergestellt werden, zu denen Elektrizität- und Wasser- sowie Kraftstoffversorgung gehören. (...) Um diese Aufträge kämpfen schon jetzt die größten Weltkonzerne. Die amerikanische Firma Kellog Brown and Root, die zum Konzern Halliburton gehört, bekam gleich nach dem Ende der Kampfhandlungen einen Auftrag im Wert von 184 Millionen Dollar. Der größte Teil der Torte, deren Wert 680 Millionen Dollar erreichen kann, ist an die Firma Bechtel vergeben worden. Dieser amerikanische Konzern aus Kalifornien wird u. a. für den Wiederaufbau von Elektrizitätswerken, Wasserversorgung, Flughäfen, Schulen, Veraltungsgebäuden und Straßen verantwortlich sein. Mit den meisten Arbeiten werden jedoch Subunternehmen beauftragt und gerade darauf hatten polnische Firmen gehofft. Ihre Hoffnungen wurden jedoch schon Anfang Juni zerschlagen. Einer der Bosse des Konzerns kündigte nämlich an, dass 90 Prozent der Aufträge direkt an irakische Firmen vergeben werden: „Mit dieser Investition beabsichtigen wir, die irakische Wirtschaft anzukurbeln“, sagte Cliff Mumm, Vizechef dieser Firma, und fügte hinzu: „Wenn jemand Interesse an Arbeit im Irak hat, sollte er Iraker für die Zusammenarbeit suchen“. Dort, wo die Iraker nicht imstande sind, sich selbst zu helfen, versuchen die Amerikaner ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Davon konnten sich auch die Briten überzeugen, wobei Großbritannien der Hauptverbündete der USA in diesem Krieg war. Die Geschäftsleute aus England mussten sich zurückziehen, als sich erwies, dass der von den britischen Soldaten eroberte Hafen in Umm Kasr von der amerikanischen Firma Great Lakes Dredge and Dock wiederaufgebaut wird. Trotzdem es ist den Briten zumindest gelungen, einige Aufträge und die Lizenz für den Verkauf von irakischem Öl zu bekommen." ... Link blue, 20. Oktober 2003 um 17:12:52 MESZ
rätselhafte zahlen ... Link blue, 20. Oktober 2003 um 17:00:31 MESZ
Abu Ahmad Mustafa said "Ein reformorientierter arabischer Diplomat kritisiert unter dem Pseudonym Abu Ahmad Mustafa [1] erneut die muslimischen Gesellschaften, insbesondere die in ihr verwurzelte Überzeugung, dass das irdische Leben nur eine Übergangsform zum Jenseits sei. Der Artikel wurde von der in London erscheinenden saudischen, arabisch-sprachigen Tageszeitung Al-Sharq Al-Awsat [2] am 13. September veröffentlicht. Der folgende Text gibt den Artikel in gekürzter Fassung wieder: Der religiöse Diskurs der öffentlichen, privaten und der Partei unterstehenden Satellitensender, mit dem die Masse tagtäglich voll gestopft wird, ist ein eklatanter Ausdruck für die zurückgebliebene Geisteshaltung, die dem Fremden [Anderen] nicht vertraut und ein Zusammenleben mit ihm ablehnt. Der Aufruf, die Anderen zu hassen und ihnen am Ende jeden Gebetes den Untergang zu wünschen, wird während anderer Gelegenheiten von der Behauptung überdeckt, wir seien eine tolerante Nation, die das Gute propagiert und das Schlechte verhindert. Warum aber sind unsere Taten so weit von unseren Worten entfernt? Der verstorbene saudische Philosoph Abdallah Al-Qassimi sagte wiederholt, dass ‚nichts in der Welt weiter voneinander entfernt sei, als die Worte und die Taten eines Arabers’. Wir haben uns daran gewöhnt, keine Fragen zu stellen und nicht nach der Wahrheit zu suchen - es sei denn, es stünde im Einklang mit unseren eigenen Wünschen und Motivationen. Wir fordern von den Anderen, die vom Islam vorgeschriebenen moralischen Regeln zu befolgen, während wir sie selber keineswegs praktizieren. Wir rufen zur Liebe auf und lesen [gleichzeitig] von einer Partei, die den Namen Gottes trägt und gegen ihre religiösen Schwesterparteien kämpfen. Sie ringen um ihren Einfluss in der Region [...] Die Reformer intervenieren und nennen die Getöteten „Shuhada´“ [Plural von Schahid, Märtyrer]. Kann es eine größere Erniedrigung geben? Wenn ein Mörder, der [...] die Bäuche palästinensischer Kinder, Frauen und Greise aufschlitzt, schließlich selbst ermordet wird, beklagen alle seinen Tod und verleihen ihm Auszeichnungen und Ehrentitel für seinen patriotischen und nationalen Verdienst. Wollen Sie noch weitere Beispiele? [...] Wir müssen unsere Geschichtsschreibung, unsere Bücher und Überlieferungen befragen, vorurteilsfrei, ohne Hass gegenüber den Anderen und ohne ihnen jegliche gute Eigenschaft abzusprechen. Wenn wir eine Gesellschaft schaffen wollen, die sich eines seelischen und sozialen Friedens erfreut, ist dies unvermeidlich. Wer sich mit ungetrübtem Blick unsere Internetseiten - die wir missbraucht und auf so schlecht benutzt haben - anguckt, dem wird von den [dort geäußerten] Hassgefühlen gegen Manche von uns übel werden. Diese Seiten sind voll von Beschimpfungen und Verunglimpfungen, die nicht einmal die rechtschaffenen Kalifen verschonen, welche auf schlimmste und schmutzigste Weise dargestellt werden. Unsere Internetseiten sind voll von Wehklagen und Trauer über einen Mann, der in einer Schlacht getötet wurde, die in keinerlei Verbindung zur Religion steht und die nichts mit dem Islam zu tun hatte. Das ganze geschah [dennoch] unter der Parole: „Der Islam ist die Lösung!“. Die Lösung liegt nicht im Islam. Sie ist vielmehr in den[-jenigen] kranken Seelen verborgen, die von Hass gegen ihre Brüder aus der eigenen Mitte und gegen Völker, die tausende Kilometer entfernt leben, erfüllt sind. Was veranlasste einen Geisteskranken, Hochhäuser zu zerstören, in denen Menschen unterschiedlichen Glaubens – unter ihnen Muslime - arbeiteten, die in keinem Zusammenhang zu seinen kranken Vorstellungen und Anschichten stehen; eine Tat, die knapp 3000 unschuldigen Menschen das Leben kostete? [Betrachtet man zum Beispiel] ein Land, das sich selbst als islamisch bezeichnet, während es die Grundrechte seiner [eigenen] Bürger verletzt und sich gleichzeitig damit rühmt, die Rechte der Muslime in Palästina, Afghanistan und Tschetschenien zu verteidigen!? Was hat es schließlich mit Tschetschenien auf sich? Haben wir unsere Blamage in Afghanistan [denn] nicht begriffen, sodass wir sie dort [in Tschetschenien] wiederholen? Wie kann ein intelligenter Mensch meinen oder behaupten, dass wir eine Nation sind, die zur Liebe unter den Menschen auffordert, wenn wir in unseren eigenen Heimatländern grässliche Dinge tun und diese Schande hinnehmen müssen? Nicht der Imperialismus ist verantwortlich für die Vergeudung und den Verschleiß unserer Ressourcen für Scheinprojekte und für die Wiedergutmachung dummer Taten. Verantwortlich ist die Kultur der Unterwürfigkeit, die uns in der Vergangenheit von [islamischen] Gelehrten und gegenwärtig von Götzen[-bildern] eingeflößt wird. Wir können uns von dieser Kultur nicht freimachen, da die [einstigen] Revolutionäre selbst an der Macht sind und diese die Gelehrten weiter in Dienst nehmen und deren Fatwas für ihre eigenen Interessen missbrauchen. Überall auf der Welt wird um die Verbesserung von Bildung, um mehr Ausgaben für wissenschaftliche Forschung und die Verbesserung der Infrastruktur gekämpft, während unsere Bemühungen an die Vergangenheit gefesselt sind. Es wird weder von Gesundheit und Bildung noch von Abwasser und Wasserqualität, nicht von Menschenrechten und allgemeinen Freiheiten und auch nicht von der Reformierung des politischen Systems geredet. [...] Die tatsächliche Lage ist die, dass wir in einem Trancezustand leben, in dem sich unser Denken hauptsächlich auf das richtet, was nach dem Leben kommt, da wir das Leben [lediglich] als eine Übergangsform betrachten. Das Leben ist nicht im Geringsten gleichwertig mit dem, was nach dem Tode geschieht. Wenn dies [wirklich] der Fall ist, dann möge Gott der Welt und ihren Bewohner in beistehen“ [1] Vergleiche hierzu MEMRI Special Dispatch vom 03. August 2003 „An Arab Diplomat on the Leadership Crisis in the Arab World“ und MEMRI Special Dispatch No. 377 „An Arab Diplomat on the Need to Replace Jihad With Social Development“ [2] Al-Sharq Al-Awsat (London), 13. September 2003." [via memri] ... Link blue, 20. Oktober 2003 um 09:28:29 MESZ
schill läuft auch ohne schill Kopftuch-Verbot, Videoüberwachung und finaler Rettungsschuss ... Link blue, 20. Oktober 2003 um 09:21:45 MESZ
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