. Beitrags-Archiv 17. April 2003 (Seite 1 von 1)


 
Donnerstag, 17. April 2003


Bourdieu zu Neoliberalismus und Sozialstaat


"Überall, den lieben langen Tag, hört man (und das macht einen herrschenden Diskurs aus), dass der neoliberalen Weltsicht nichts entgegenzusetzen sei, dass sie doch ganz offensichtlich zutreffe, so als habe niemand eine andere Wahl. Doch wenn sie eine derartige Banalität besitzt, dann, weil an ihr eine umfassende Arbeit symbolischer Einprägungen stattfindet, die Journalisten und einfache Bürger wiederholen lässt, was von bestimmten Intellektuellen ganz gezielt in Umlauf gebracht wird. Mir scheint, dass der Wissenschaft angesichts dieser stetigen und schleichenden Durchsickerung eines regelrechten Glaubens keine geringe Aufgabe zukommt. Vor allen Dingen könnte sie der Produktion und Zirkulation dieses Diskurses nachgehen. Es gibt immer mehr Arbeiten, in England, in den Vereinigten Staaten, in Frankreich, die sehr genau beschreiben, wie diese Weltsicht erzeugt, verbreitet und eingetrichtert wird. Eine ganze Reihe von Untersuchungen, der einschlägigen Schriften und jener zunehmend hoffähigen Zeitschriften, in denen sie veröffentlicht werden, ihrer Verfasser und der Gesprächsrunden, zu denen sie sich trafen, haben gezeigt, dass sowohl in England als auch in Frankreich Intellektuelle, Journalisten und Geschäftsleute eine höchst nachhaltige Gemeinschaftsarbeit verrichtet haben, um jene neoliberale Weltvorstellung als selbstverständlich durchzusetzen, die doch im Grunde nur eine in ökonomische Rationalisierungen gekleidete Wiederholung der maßgebenden Vorurteile eines allezeit und allerorts zutiefst konservativen Denkens ist." ... weiter...
Netter Rundumschlag zum Thema Sozialabbau mit Länderbeispielen und einer Analyse in welchen Teile der Gesellschaft / der Köpfe die neoliberale bzw. konservative Recolution stattfindet.


economics ++

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Lieber Herr Schröder,


"Der Ansatz, zu sagen, wir dürfen ein soziales System, das auf Grund der Veränderungen in der Ökonomie in Schwierigkeiten geraten ist, nur dann reformieren, wenn wir in der Steuerpolitik anderen Gruppen etwas wegnehmen, ist falsch", sagte Schröder in einem SPIEGEL-Gespräch.
Ein Sicherungssystem genau in dem Moment zusammenzustreichen, in dem es dringend gebraucht wird, ist billig. Natürlich haben die Sozialversicherungen ihren Sinn und Willen. Und genau der wird jetzt gebrochen mit diffusen Versprechungen, dass dann, wenn denn die Reformen glücken, auch von irgendwoher wieder irgendwelche Jobs kommen. Wenn Geld fehlt, ist es natürlich angesagt, zu gucken, wo es etwas zu holen gibt.


work ++

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